Weihnachtsbaum – ein schöner Brauch
Rund 28 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich in Deutschland gekauft. Aber wer hat den Weihnachtsbaum eigentlich erfunden? Und vor allem wann? Und wo kommt er her? Hier finden Sie Antworten auf viele Fragen in Bezug auf die schöne Weihnachtsbaumtradition.
Geschichte & Bedeutung
Bei der Frage nach der Herkunft des Weihnachtsbrauchtums bieten sich theoretisch vier Möglichkeiten:
- Die Bräuche stammen von vorchristlichen einheimischen Festen, vor allem von den einheimischen Mittwinterfesten (Wintersonnenwende).
- Es sind christliche Bräuche.
- Es sind vorchristlich-römische Sitten.
- Es sind Neugestaltungen, Umdeutungen, Verschmelzungen
Das Fest der Geburt Christi ist als fertiges Fest zu den Germanen gebracht worden. Das kirchliche Fest hatte sich schon vorher mit römischem Brauchtum verbunden, welches die Feier eigentlich volkstümlich machte. Auf germanischem Boden ist dieses Fest das Hauptfest des Jahres geworden, das damit verbundene Brauchtum gehört aber mehr oder minder deutlich nicht zum christlichen Fest, sondern stammt vom einheimischen Mittwinterfest ab.
Zu diesem heidnischen Brauchtum zählt aller Wahrscheinlichkeit nach der heutige Weihnachtsbaum, der der direkte Nachfolger des stehenden Wintermaien ist. Die bisher einfach als christlich angesehenen Weihnachtsbräuche sind wahrscheinlich Umdeutungen einheimischer Sitten oder Verschmelzungen mit diesen. Dabei beruht die auffallende Ähnlichkeit zwischen heidnisch-römischem und heidnisch-germanischem Brauchtum nicht – wie lange angenommen – auf Entlehnung, sondern auf Urverwandtschaft:
In fast allen Kulturen gibt es Formen des Baumkultes und der Baumverehrung sowie Beobachtungen kosmischer Abläufe und sich daraus ableitender Sonnen- und Lichtverehrung. Seit dem Mittelalter wurden im Winter Zweige von Laubbäumen in das Zimmer gestellt, die um Weihnachten blühen sollten. An ihre Stelle traten später immergrüne Pflanzen, wie z.B. die Stechpalme, Kiefer, Fichte oder Lorbeer. Aus Schlesien und dem Elsaß sind Nachrichten aus dem 17. Jahrhundert gekommen, nach denen man dort Bäume mit Backwerk und Obst behängte oder mit brennenden Kerzen schmückte.
Das Christbaum-Motiv in der Musik und der Literatur
Die Faszination, die von einem grünen und leuchtenden Weihnachtsbaum in der dunkelsten und grausten Zeit des Jahres ausgeht, spiegelt sich in den Texten vieler Weihnachtslieder wider, in denen der immergrüne Tannenbaum besungen und gepriesen wird. Vor allem die kindliche Verklärung beim ersten Anblick des von Kerzen überfluteten Baumes ist ein immer wiederkehrendes Thema – die Erwartung leuchtender Kinderaugen sowie leuchtender Christbaumkerzen ist dabei genauso obligatorisch wie das Reimpaar Weihnachtsbaum und (Weihnachts) -traum. Bei genauerem Hinsehen bzw. Hinhören lässt sich auch der alte Sinn in den Weihnachtsliedern entdecken: So beschreibt z. B. der Text von „O Tannenbaum“ die Hoffnung auf ein Wiedererwachen der Natur im Frühjahr, für die die immergrüne Weihnachtstanne Anlass gibt.
Wie in der Musik finden sich auch in der Literatur Beschreibungen prächtig geschmückter, duftender und glänzender Weihnachtsbäume. Mit eine der frühesten literarischen Erwähnungen des Christbaums findet sich in Goethes „Werther“ von 1774. Am bekanntesten dürfte Theodor Storms Weihnachtserzählung „Unter dem Tannenbaum“ sein, in der ausführlich das Auspacken, Aufstellen und Schmücken eines Weihnachtsbaumes beschrieben wird. Außerdem ist in dieser 1865 zum ersten Mal erschienenen Erzählung das berühmte Gedicht „Von drauß‘ vom Walde komm ich her…“ eingebettet.
Gleich zweimal wird sehr eindrucksvoll die weihnachtliche Stimmung und der geschmückte Christbaum in Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ (1901) beschrieben, in dem auch sehr deutlich wird, daß Weihnachten in der deutschen Tradition das Fest der Familie schlechthin geworden ist.
Stichwörter zur Symbolik des Weihnachtsbaums und seines Schmucks
Immergrüne Tanne
Symbolisiert Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit, bis heute gilt Grün als die Farbe der Hoffnung – im ursprünglichen Kontext die Hoffnung auf das Wiedererwachen der Natur im Frühjahr und auf die Wiederkehr der Lebenszyklen (vgl. den Text von „O Tannenbaum“). Um Fruchtbarkeit und Hoffnung geht es auch in der weihnachtlich-christlichen Mythologie: Die Geburt Christi symbolisiert den Beginn eines neuen Lebenszyklusses (vgl. den Text von „Es ist ein Ros‘ entsprungen“) und gleichzeitig die Hoffnung auf Erlösung durch den Retter Jesu.
Grüner Zweig
Lebensrute, Glücks- und Segenbringer, auch als Geschenkbeigabe verwendet. Wir finden diese Bedeutung heute noch in der Redewendung „Auf (k)einen grünen Zweig kommen“ = (Kein) Glück haben. Die Abwehr von Bösem ist eine weitere Funktion des grünen Zweiges, wobei schwer zu sagen ist, ob der Abwehrgedanke ursprünglich ist oder schon auf christlicher Umdeutung beruht. Dennoch sind die beiden Seiten, Segen und dadurch Abwehr, untrennbar miteinander verbunden.
(Kerzen-) Licht
Nachfolger der in den Mittwinternächten brennenden Kerze, die mit der allgemeinen Festbeleuchtung des christlichen Weihnachtsfestes „verschmolz“. Nach vorchristlichem Glauben sollte die Kerze den Verstorbenen helfen, in den Mittwinternächten den Weg nach Hause zurück zu finden. Auch wurde die Überwindung der dunkelsten Jahreszeit durch die Wintersonnenwende mit brennenden Feuern gefeiert: Damit wurde die Wiederkehr der Sonne beschwoen, deren wärmendes Licht ein Sinnbild des Lebens darstellt und für alle Lebensprozesse auf der Erde notwendig ist. Im Christentum symbolisiert Christus das Licht, die Hoffnung auf ein Ende der Finsternis bzw. stellt selbst das Licht in der Finstemis dar.
Äpfel
Früchte sind selbstverständlich Sinnbilder der Fruchtbarkeit. Da der Apfel eine bis zum Winter haltbare Frucht in den nordeuropäischen Breitengraden ist, bot er sich als Baumschmuck an. Im Christentum stellt der Apfel die Frucht der Versuchung dar und wächst am Baum der Erkenntnis. Vereinzelt wurden seit dem Mittelalter zu Weihnachten vor den Portalen der Kirchen Stücke aufgeführt, in denen die Vertreibung aus dem Paradies nachgespielt wurde: Dazu wurden Paradiesbäume aufgestellt, die natürlich mit Äpfeln geschmückt waren. Es ist von daher anzunehmen, dass im christlichen Kontext der Apfel am Weihnachtsbaum den Paradiesapfel symbolisiert.
Glitzerschmuck
Wahrscheinlich spielt der Glitzerschmuck (Kugeln, Lametta etc.) auf die kostbaren Geschenke der Drei Heiligen Könige an. Die schmückenden Effekte von Edelmetallen oder ähnlich aussehenden Materialien sind jedoch in jeder Kultur bekannt.
32351 Stemwede, 49074 Osnabrück, 49074 Gartlage, Innenstadt Stadt Osnabrück 49076 Atter, Westerberg, Weststadt, Atter Stadt Osnabrück 49078 Hellern, Westerberg, Weststadt, Hellern 49080 Kalkhügel, Wüste 49082 Nahne, Schölerberg, Sutthausen, Sutthausen 49084 Fledder, Schinkel, Schinkel-Ost 49086 Gretesch, Voxtrup, Widukindland, Voxtrup Stadt Osnabrück, Darum 49088 Dodesheide, Sonnenhügel 49090 Eversburg, Hafen, Haste, Pye, Pye Stadt Osnabrück, 49124 Georgsmarienhütte, 49134 Wallenhorst, 49143 Bissendorf, 49152 Bad Essen, 49163 Bohmte, 49176 Hilter a.T.W, 49179 Ostercappeln, 49191 Belm, 49205 Hasbergen, 49401 Damme, 49434 Neunkirchen – Vörden, 49565 Bramsche, 49597 Rieste